Posts Tagged ‘Spitzenfleck

08
Apr
11

Spitzenfleck Libellula fulva

Spitzenfleck - Libellula fulva

Spitzenfleck - Libellula fulva

Libellen – Großlibellen – Segellibellen – Spitzenfleck – Libellula fulva – Saarland – Bergehalde Lydia – Libellenfotos – Fotografie – Naturfotografie – Insekten

Spitzenfleck – Libellula fulva, Müller, 1764

Wir haben Anfang April. Um diese Zeit denkt man nicht unbedingt an Libellen, schon gar nicht an Großlibellen. Die meisten Libellenarten tauchen erst im Mai oder später auf. Umso erstaunlicher ist die folgende Begegnung.

Am 06. April 2011 besuchte ich die Bergehalde Lydia. Die Halde Lydia liegt nördlich von Saarbrücken zwischen Dudweiler im Osten und Fischbach im Westen. Sie ist ein gigantischer Schutthaufen aus Abraummaterial des Steinkohlebergbaus und eine der Attraktionen des Haldenrundwegs Saar.

Beim Aufstieg zur Halde entdeckte ich zu meiner großen Überraschung die abgebildete Libelle. Mit Hilfe des hervorragenden Libellenbestimmungsbuchs von Dijkstra und Lewington konnte ich sie als Spitzenfleck (Libellula fulva) identifizieren. Meine Vermutung, dass es sich um ein junges Männchen handelt, wurde im Libellenforum bestätigt. Ausgewachsene Männchen ähneln dem Plattbauch (Libellula depressa) oder einem Blaupfeil (Orthetrum), denn ihr Hinterleib ist kräftig hellblau und die schwarzen Rückenstreifen auf den mittleren Hinterleibssegmenten sind verschwunden. Erfreulicherweise sind bei Dijkstra und Lewington die Jugend- und die Erwachsenenform des Männchens nebeneinander abgebildet.

Meine Begegnung mit dem Spitzenfleck ist in aus verschiedenen Gründen bemerkenswert.

Sie fand, wie gesagt, am 06. April statt. In dem umfangreichen Nachschlagewerk Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2 ist zu lesen: „Schlüpfbeginn von L. fulva ist normalerweise Anfang Mai, in warmen Jahren bereits Ende April … Hauptschlüpfzeit ist Mitte bis Ende Mai“ (Seite 450). Da habe ich also ein extrem frühes Exemplar erwischt!

Auch der Fundort ist ungewöhnlich. In Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2 steht: „L. fulva ist eine Charakterart der Auen von Tieflandflüssen … Die Art besiedelt stehende und mehr oder weniger langsam fließende Gewässer. Sie wird an sonnigen Kleinseen, größeren Teichen und Weihern, sauren Niedermooren und – selten – an Kiesgrubengewässern gefunden. Weiterhin kommt sie an Altwassern, Wiesenbächen, Gräben, Kanälen, Flüßchen und Seeausflüssen mit reicher Ufervegetation vor“ (S. 451). All dies passt gar nicht auf die Bergehalde Lydia. Allerdings wurden „Subadulte Imagines“ (hierum handelt es sich bei meinem Exemplar) „gelegentlich auch abseits von Gewässern auf Waldwegen und -lichtungen … beobachtet“ (S.452).

Insgesamt ist Libellula fulva bei uns recht selten. In der Roten Liste der Libellen des Saarlandes wird sie in der Stufe „G – Gefährdung anzunehmen“ aufgeführt.

***




eBook-Tipp


Alfons Pillach, Ronald Henss
Tierisch gut!
Gedichte und Fotos
eBook Amazon Kindle Edition

e-Book


Ronald Henss
Die Schmetterlings-Party
Ein Schmetterlinge-Bilderbuch
Amazon Kindle Edition

Statistik

  • 83.810 Aufrufe